Anti-Aliasing und Pixeleffekte

Fassade des Computeum in der Abenddämmerung - jetzt mit Schriftzug "Computeum" an der Ecke
Abendstimmung im Comuteum

Laut Wetterauskunft am Sonntag sollte es Montags in Vilshofen über 10 Grad werden und, wenn überhaupt, erst abends regnen. Ideale Bedingungen um endlich den Schriftzug COMPUTEUM an die Ecke zu malen. Josef nimmt sich gerade eine Männergrippe – bestens – aber das sollte erst später relevant werden.

Erster Halt war beim Segel Baumarkt um die Farbe zu besorgen. Es sollte die gleiche Farbe wie auch sonst sein, aber halt in Blau. Und eigentlich brauchts höchsten einen viertel Liter, aber das kleinste Gebinde ist ein Liter. Solls sein – sollte aber nicht, da es genau die gleiche Grundfarbe nur mit mindestens 2,5l gab – das 1l Kübelchen war aus. Mist. Da das meiste Müll ist und weggeworfen wird, hab ich dann lieber die 1l von der teureren Farbe genommen. Immerhin konnte die auch in Blau angemischt werden.

Also sollte, wenn nicht die Farbmischstation (immer noch unter Windows 7) prompt abgestürzt wäre. Also Standardbehebung: Stecker ziehen, bzw. einmal durchbooten. Dann ging es. Hat auch nur ne halbe Stunde gekostet.

Bogen mit der Schablone für die 'Pixel' der Schrift in der Herstellung
In der Planung was exakter und einfacher

Der nächste Punkt war eine Pappe für die Schablone besorgen. In meiner Naivität dachte ich, dass so ein Baumarkt auch jede Menge Verpackung wegwerfen muss. War auch so, aber irgendwie nix passendes dabei – zumindest nix wo ich beim Tonnentauchen hingekommen bin 🙁 Zum Glück ist da auch gleich noch ein Aldi, wo ich mir nicht nur zwei völlig ungesunde Ausgezogene (oder zumindest sowas ähnliches) geholt habe, sondern auch eine Schachtel für Taschentücher die groß genug war. Nicht ideal, aber sollte passen. Dachte ich.

Die beiden fertigen Schablonen
Gerade und Ungerade Pixel

Genauso wie ich dachte, dass das schnell auszuschneiden wär. Denkste. So ne Wellpappe ist extrem widerborstig. Anstelle das jetzt in 20 Minuten zu erledigen dauerte es fast zwei Stunden bis die Schablonen fertig waren. Und auch wesentlich weniger schön, als ich mir das vorgestellt habe.

Und ja, das nächste mal würde ichs einfach per Laser schneiden lassen. Weniger Arbeit und viel genauer. Ist mir halt erst eingefallen als ich schon beim Ausschneiden war.  Und mangels Fablab in Vilshofen ging das eh nicht mehr auf die Schnelle 🙁

Kübel mit der blauen Farbe mit einem Haufen mit dem Glitzerzusatz darauf.
Bei soviel Glitzer versagt der Autofokus

Jetzt noch schnell die Farbe anrühren. Weil da sollte ja Glitzer rein. Da der Glitzer für 2,5l Farbe gut sein sollte, habe ich erstmal ungefähr ein Drittel eingerührt – ohne sichtbares Ergebnis. Die Farbe hat den Glitzer einfach verschluckt. Also den ganzen Rest auch noch reingekippt.  War aber immer noch nix zu sehen. Mist. Das war jetzt der Moment, wo man doch mal wieder aufs Kleingedruckte schaut – und da stand beim Glitzer, dass er zum einen nicht für Fassaden, zum anderen nicht für Acrylat Farben gedacht ist.

Mist.

Jetzt wars auch egal, also raus mit dem Gerüst, hochgeklettert und Pixel gemalt. Nächste Erkenntnis: der Pinsel den ich verwenden wollte, war viel zu dick. Zum Glück ist keine 50m weiter, am Stadtplatz, der Büroladen Kirmse. Und die hatten auch passendere Pinsel. Der Rest war denn eher Fleißarbeit mit Wasserwaage, Schablonen und blauer Farbe.

Schriftzug "COMPUTEUM" aus der Nähe
Je näher desto ungleichmäßiger

Wobei, auch mit dem kleineren Pinsel sind die einzelnen Pixel schrecklich geworden. Keiner gleicht dem anderen, ausgefranzte Ränder und ungleich groß. Neben meinem grundsätzlichen Zittern kam dann auch noch dazu, dass die Farbe immer dicker wurde – als wenn sie sich um die Glitzerpartikel herum verfestigt. Lustigerweise spielt das alles keine Rolle, wenn man nicht nah dran geht. Fast wie eine RL Version von Anti-Aliasing.

Nachdem ich fertig war gab jetzt nur noch eines zu tun: Den Josef tratzen. Der lag ja daheim und kurierte sich aus. Also hab ich ihn schnell angerufen um ihm zu erzählen, dass mich “ein Freund” gerade angerufen hätte und mir gesagt hätte, dass die Fassade mit irgendwelchen Schmierereien und Diebeszinken verschmiert wäre. Ich wüsste nicht, wie es aussieht, und Foto hab ich auch keines, aber vielleicht kann er ja mal schauen. Josef wollte entsprechend am Dienstag Mittag mal runterfahren, es sich anschauen und wenns geht Beweisfotos machen.

Hihi.

Josefs Foto vom Computeum mit den 'Schmierereien'
Das ‘Beweisfoto’

Ich bin dann heimgefahren. Dort wartete dann schon eine Nachricht auf meinem Rechner:

Das ‘Beweisfoto’ mit dem Untertitel “Du Bazi” 🙂

Wenn man nach der Helligkeit geht, dann war das keine 15 Minuten nachdem ich gefahren bin. Er behauptet, seine Frau hätte sofort runterfahren wollen als sie das gehört hat und er ist nur mitgefahren … jaja :))

Jetzt fragt sich nur, ob der Glitzereffekt doch noch durchkommt – weil beim Zusammenräumen war der Stab mit dem ich die Farbe angerührt habe getrocknet und blinkerte und glitzerte enorm.

Einhörner FTW