Computeum in Berlin

Blick in den Anhänger mit der Wang und der Olivetti P203 aus Göttingen
Nerds erkunden unseren Anhänger 🙂

Das VCFB in Berlin war ein voller Erfolg – und hat so viel Spaß gemacht, dass wir glatt vergessen haben unseren eigenen Stand mal zu photographieren (Nachtrag: Wolfgang Stief hat aber welche auf seinem Flickr-Account).

Wir hatten ja den Talorix Computer 510 dabei um die Zeit zu nützen und die Technik dieses TTL-Computers zu studieren.

Wir waren auch erfolgreich, aber ganz anders als erwartet.

Direkt hinter unserem Stand war Rainer Siebert mit einer Triumph Adler TA10, die ja auch die technische Grundlage der Taylorix ist – der Mehrwert lag wie immer in der Software. Er hatte nicht nur die Maschine sondern auch viel Dokumentation dabei.

Platinen der Taylorix 510
Die vier Platinen der Taylorix 510.

Nachdem ich mich ein paar Stunden mit der Hardware unseres Rechners beschäftigt hatte und begonnen habe die Schaltung nachzuzeichnen, legte er mir einen Pack mit Kopien der Pläne auf den Tisch. Hmpf. Aber gut.

Also hab ich mich da eingearbeitet um die Maschinenstruktur zu enträtseln – vor allem aber auch um den Befehlssatz der CPU herauszufinden. Ungefähr an dem Punkt,  als ich erkannt habe wie ungewöhnlich der Programmzähler implementiert ist, holte er einen zweiten Ordner hervor mit den Programmierunterlagen … Ich sag mal wir hatten unseren Spaß 🙂

Blatt aus einer Werbebroschüre zur TA10
Der technische Fortschritt ist unglaublich

Wobei, die Implementation des Programmzählers auf der ROM-Baugruppe ist nicht nur ungewöhnlich, sondern erlaubt auch Spekulationen. Die TA10 war zu beginn der 1970er Jahre eine recht bekannte, einfache Implementation eines Prozessors. Etwa 1972-1974 entwickelte AEG den ersten europäischen 8-Bit Microprozessor, den CP-3F, der ebenfalls seinen Programmzähler auf dem Chip hatte. Das CP 3-F Design wurde von Fairchild lizenziert und als Basis des F8 verwendet, sowie wahrscheinlich auch von General Instruments für ihren LP 8000. Wenige Jahre später griff TI dann diese Idee für ihre GROM Bausteine auf.

Im Vordergrund stand aber die Bekanntheit des Comuteums zu fördern. Interessant war, wie viele Leute in der Szene nicht nur das Projekt bereits kannten, sondern auch das Blog verfolgten. Und durchweg mit positiver Resonanz und der Erwartung das Computeum bald besuchen zu können.

Olivetti P203 auf Transportwagen im Vorraum des Computeum
Die Olivetti P203 ist angekommen.

Sonntag Abend war dann um 17 Uhr 30 Schluss und wir haben es geschafft in weniger als einer Stunde abzubauen und loszufahren. Ok, in Berlin steckten wir erstmal im Stau, aber als wir dann auf der Autobahn waren ging es wie von selbst. Bis 2 Uhr waren wir dann auch in Vilshofen. Das Abladen des Anhängers ging wesentlich schneller voran als befürchtet, so dass wir bis halb Drei fertig waren. Josef ist dann ins Bett, er hatte ja auch einen Arbeitstag mit Telephonkonferenz ab 9 Uhr vor sich. Neil hat sich noch unsere bisherige Arbeit angeschaut. Letztendlich waren wir dann um kurz vor Sechs in München und rechtschaffen müde.