Den Sinclair ZX 81 habe ich bereits in einem Blogeintrag behandelt. Aber man besitzt ja nicht nur einen und beim Testen hat einer davon nicht funktioniert.
Es ist an der Zeit, wieder mal Oszilloskop und Lötstation anzuschmeißen und den defekten ZX81 zu untersuchen.
Der ZX81 liefert kein Bild – macht also gar nichts. Erstmal aufgeschraubt und Spannungen messen. Das Netzteil ist in Ordnung und liefert über 14 Volt Leerlaufspannung. Auch der Spannungsregler im Gehäuse liefert ordentliche 5 Volt. Mit dem Oszilloskop werden nun der Takt und das Videosignal untersucht – auch diese sehen gut aus und die Pegel sind in Ordnung. (Fast. Aber dazu später mehr)
Weiter geht es mit den Adressleitungen an der CPU. Auch diese “zappeln” schön und die Spannung passt. Mit der Single-Shot Funktion des Oszilloskops lassen sich einzelne Zugriffe auf den Adressbus wunderbar darstellen und schön langsam kann ich mich mit der Bedienung meines OWON HDS242 anfreunden.
Wesentlich schlechter schauen die Signale am Datenbus aus. Hier sind immer wieder Spikes zu sehen, die die Daten (vermutlich) verfälschen.
Am Datenbus hängen CPU, RAM, ROM und der Spezialchip des Sinclair, die ULA. All diese Bauteile können Schuld an dem schlechten Signal sein.
So löte ich erstmal das 2114 RAM aus und setze Sockel ein, um spätere Reparaturen einfacher zu machen.
Aber auch mit ausgebautem RAM wird das Signal am Datenbus nicht besser. Weiter geht es dann mit dem ROM, das ich aber nicht komplett auslöte, sondern nur einen einzelnen Pin mit der Zange von der Leiterplatte trenne.
Aber auch hier keine Verbesserung. Das ROM ist also auch nicht schuld. Als nächsten Kandidaten nehme ich mir die CPU vor, denn hier habe ich Ersatz, falls diese defekt ist und die Datenleitungen nicht entsprechend treiben kann.
Mit der Entlöt-Station geht das ruck-zuck und die 40-polige Z80 CPU ist in gut einer Viertelstunde durch einen Sockel ersetzt. Aber auch mit anderen Z80 CPUs habe ich die gleichen schrottigen Datensignale.
Jetzt bleibt nur noch die 40-polige ULA. Auch diese ist wieder schnell und ohne Probleme entlötet.
Die Signale an D1, D2, D6 und D7 bleiben schlecht. Und die Pegel gefallen mir nicht.
Auch wenn der Ausgang am 7805 Spannungsregler ordentliche 5 Volt liefert, entschließe ich mich dazu, diesen doch zu tauschen. Es sind einfach die Pegel, zumindest am Datenbus viel zu niedrig.
Und schon sehen die Signal zumindest etwas besser aus. Aufgeben? Nein. Aber es kommt immer noch kein brauchbares Bild. Dafür habe ich mir extra diese kleine Zusatzplatine zugelegt, die ein sauberes Videosignal erzeugen soll. Also gebe ich mich doch erstmal geschlagen.
Aber diese kleine Video-Platine könnte ich in meinen lauffähigen ZX81 einbauen, damit dieser ein besseres Bild auf dem TV bekommt – gesagt getan – Mist. Auch hier kommt kein brauchbares Video-Signal zustande. Also ist dieses nagelneue SMD-Dingens kaputt!
So, nun will ist es aber wissen und krame den “kaputten” ZX81 nochmal hervor und schließe ihn, wie vorgesehen am Antenneneingang des Fernsehers an und starte. Juchuuu!
Es war also der Spannungsregler und ein defektes neues(!) Video-Modul schuld.
Darauf ein fröhliches “Hellorld!”
(Grüße an den tollen VLOG von Usagi Electric)