Der Perfektionist schlägt zu

Der Hohlraum hinter der Rückwand
Hohlraum hinter der Rückwand

Heute wollte ich eigentlich nur ein paar Werkzeuge nach Vilshofen bringen und dann Material für Samstag vorbereiten. Ich hätte es dabei belassen sollen, und nicht das bereits aufgestellte Fachwerk verbessern. Böser Fehler.

Also an und für sich ja nicht. Da gab es einige stellen, an denen zusatzliche Querverbindungen die Stabilität deutlich erhöhen. Und so habe ich auch angefangen. Aber dann folgten zwei entscheidende Fehler:

Zum einen bin ich dem letzten Abschnitt nochmal mit dem Winkelmesser auf den Grund gegangen und musste Feststellen dass der um ca. 5 Grad daneben liegt. Wär nicht schlimm wenn er an der Säule enden würde,  bedingt durch eine andere Verschiebung war es aber so, dass die Säule auch unter einer Rigipsplatte verschwinden sollte, was bedeutet, dass der schiefe Winkel sich über fast zwei Meter hinziehen würde, und so am Ende auf fast 10 cm Verschiebung rausläuft, und das passt nicht. Die alternative das ganze an der Säule mit einem Knick zu beheben  ist auch nicht erhebend. Ein deutlich sichtbarer Knick, ausgerechnet hinter dem Hauptausstellungsstück ist nicht schön.

Und weil ich dann schon dabei war, hab ich dann auch gleich noch den Aufbau im Rondell getestet, und festgestellt, dass ich da beim Planzeichnen  zwar genug Platz  für die Breite der Schautafeln gelassen habe, aber nur gerade mal so. Da fehlen die 5 cm Abstand die sonst zusätzlich zwischen den Schaustücken sind. Und in einem Innenrondell ist das um so problematischer, da die auf den Tafeln angebrachten Schaustücke ja zusätzlich rausstehen.

Mist. Wiedermal ein Beweis, dass auch der schönste vom Computer gemalte Plan nichts taugt wenn er falsch gezeichnet ist. Computer nehmen einem nicht das Denken ab, sie sorgen nur dafür, dass die falschen Daten hübsch dargestellt werden. Eine Falle in die man viel zu leicht fällt.

Während ich also auf Josef wartete um Ihm den Reinfall zu zeigen habe ich mir die Rückwand genauer angeschaut und mal ein Loch bei der Heizung reingeschnitten (sieht man später nicht mehr) um zu sehen wie da die vermutete Elektroinstallation läuft. Anders als angenommen war die Wand nicht aufgedoppelt worden um eine Installationen zu verbergen, sondern es wurde eine 60cm tiefe Nische, die (fast) über die komplette Breite des Raumes geht, abgetrennt. Doppelmist.  Hätte ich früher nachgeschaut, dann hätten wir die ganze Wand abreißen können. 60 cm passt bestens und hätte genau an einer Stelle wo Platz gebraucht wird vielen solchen geboten. Der Heimcomputerteil der 1980er hätte einen runden Aufbau bekommen und so deutlich gewonnen.

Na ja, hinterher sind alle schlauer (Ist ja der Sinn so einer Ausstellung, nicht?). Und wenn uns mal richtig langweilig ist, dann können wir mal einen Umbau starten.

Fazit: 2 Stunden richtig gearbeitet und dann 3 Stunden richtig geärgert.