Intertec Superbrain, Teil 1

Intertec Superbrain

Mir war danach, einen weiteren alten Computer wieder auf Vordermann zu bringen. Da ich mich nicht zwischen einem weitern Commodore PET und dem Intertec Superbrain entscheiden konnte, ließ ich meine Frau wählen. Es wurde der Superbrain ausgewählt, was sich als besondere Herausforderung herausstellte.

Drei Nüsse für Aschenbrödel

Von außen war das Gehäuse sehr versifft – staubig, dreckig, schmierig – einfach nur widerlich. Auch das Innere des Superbrain war nicht besser: es ist voller Mäusekot, Haselnussschalen und sonstigem, was Mäuse so brauchen. Es ist nur gut, dass zu Corona-Zeiten Atemschutzmasken immer griffbereit sind und (hoffentlich) gesundheitlich vor dem Mäusekot schützen.

Das Gehäuse des Computers wird wieder mit Duschkabinen-Reiniger in der Dusche eingesprüht und mit Bürste und heißem Wasser abgewaschen. Die abgezogegnen Tasten  dürfen in Spülmaschinenreiniger für einige Stunden baden und werden anschließend im Dörrautomaten bei 60 °C getrocknet.

Auch die Elektronik bedarf einer gründlichen Reinigung. Wenigstens sind keine Kabel angeknabbert. Die Sicherungen des Netzteils funktionieren und eine Sichtprüfung ergibt keine Auffälligkeiten bei den Kondensatoren. Mit einer Last nehme ich das Netzteil in Betrieb und alle Spannungen sind vorhanden und liegen im gültigen Bereich, was schon mal gut ist. Auch das flexible Leiterbahnkabel, das die Verbindung zwischen Netzteil und Motherboard herstellt, ist in Ordnung, auch wenn es auf mich keinen guten Eindruck macht.

Bei einer ersten Sichtkontrolle des Motherboards stellt sich heraus, dass von einigen ICs die Beinchen einfach abgegammelt sind. An einer der Z80 CPUs kann ich ein Beinchen von einem anderen Schrott-IC anlöten, beim FDC Controller ist das Beinchen jedoch komplett am Gehäuse ab. Da ein Ersatz für den FDC Controller über 40€ kostet, entschließe ich mich erstmal dazu, das IC Gehäuse freizulegen um darin ein neues Beinchen  anzulöten. Ob der IC mit seiner Prothese funktioniert, wird sich später herausstellen.

Ein erster Funktionstest liefert außer einem sich drehenden Lüfter sonst keine Ergebnisse. Wenigstens haben sich nach dem Einschalten keine Komponenten in Rauch aufgelöst.

Im 2. Teil geht es weiter mit Multimeter, Logic Probe Pen, Oszilloskop und Logic Analyzer

Arbeit am offenen Herzen