Türchen 3: Apple III
Größenwahn in Rechnerform
Nachdem sich der Erfolg des Apple II 1978 langsam abzeichnete startete Steve Jobs die Entwicklung eines Nachfolgers – gleich mit der Absicht Apple zur nächsten IBM zu machen. Der Neue sollte ein Super-Büro-Computer werden und auf keinen Fall mit dem ‘Hobbyrechner’ Apple II verwechselt werden. Um von der existierenden Software zu profitieren gab es zwar einen Kompatibilitäts-Modus, dieser war aber absichtlich auf die Grundfunktionen des Apple II beschränkt.
In diesem Modus konnten nur die ersten 48 KiB verwendet werden, die CPU wurde in der Geschwindigkeit gedrosselt und natürlich war weder Sound noch hochauflösende Grafik verwendbar. Zwar gab es 1980 bei der Einführung des Apple III bereits viel Apple II Software die 64 KiB brauchte – nicht zuletzt die Killer-Applikation Visicalc. Von Jobs wurde das nicht als Nachteil gesehen. Entwickler sollten ihre Software einfach auf das neue und richtig gute Betriebssystem SOS portieren. Und Anwender sollten doch die neue Software kaufen. Schließlich war der Apple III ein Businesscomputer und Anzugträger haben genug Geld … so oder so ähnlich waren wohl die Überlegungen:)
Erschwerend kam noch dazu, dass die Fertigung unter einem starken Kostendruck erfolgte um auch mit dem Apple II wieder eine ähnlich hohe Rendite wie mit dem Apple II zu erzielen. Die dadurch entstandenen Qualitätsprobleme zwangen Apple dazu alle 14.000 Rechner der ersten Serie zurückzurufen und auf eigene Kosten mit verbessertem Netzteil und Mainboard auszustatten.
Beides zusammen führte zu einem Flop wie er im Buch steht. Auch ein 1983 nachgeschobener, deutlich billiger und besser ausgestatteter Apple IIIplus konnte daran nichts mehr ändern. Der angezielte Markt wurde inzwischen vom IBM-PC übernommen. Zu der Zeit hatte sich Jobs aber schon dem nächsten Projekt zugewandt, dem Mac. Der sollte endlich komplett geschlossen sein …
Auch der Apple III wird in der Ausstellung zu sehen sein.