Nein, nicht das 80er Jahre Pop-Duo Klaus & Klaus, sondern Klaus Loy und Klaus Kämpf vom Fablab in Nürnberg. Die Beiden haben sich nämlich des TRS-80 für die Ausstellung angenommen. Aber von vorne…
Im Abschnitt “Die Dicken Drei” der Ausstellung ist ja ein Tandy TRS-80 dritter im Bunde, neben einem Apple II und einem Commodore PET. Dazu wurde aus der Sammlung ein TRS-80 Model 1 Level 1 (*1) mit Expansion-Box rausgesucht. Der hat vor ca 15 Jahren auch noch gut funktioniert, jetzt tat er es nicht mehr. Da kam der Klaus Loy gerade recht, hat er doch, zusammen mit Roland Tobiasch, bereits vor 2 Jahren einen komplett schrottreifen Tandy in ein schnurrendes Kätzchen verwandelt.
Da Klaus Loy ende April eh in München beim VCFe war, war das die perfekte Gelegenheit den TRS-80 nach Nürnberg mitzunehmen. Zur Sicherheit hat er dann noch einen zweiten TRS-80 mitgenommen, um die Chancen zu erhöhen einen Lauffähigen zu haben. Der Zweite war im nahezu Vollausbau mit Serieller Schnittstelle und Floppycontroller (*2).
Heute kam dann die Erste Nachricht von der Widererweckung:
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Guten Morgen Hans,
Gestern Abend hatten wird die erste TRS-80 Session, bei Klaus Kämpf zu Hause.
Maschine 1: Beim Einschaltung relativ gleichmäßiges Muster auf dem Bildschirm. Ab un
d zu (beim Einschalten, bzw. Reset) ist ein wenig Prozessor Aktivität zu sehen. Reingeschaut und dann erstmal zur Seite gelegt.
Maschine 2: Eingeschaltet, kein Bild. Reingeschaut, noch stärker verbastelt (*3) und erstmal ganz weit weg zur Seite gelegt.
Zurück zu Maschine 1:
1. Mein Netzteil dran, interne Spannungen geprüft. 5V OK, -5V OK, 12V war nur bei ca. 10V, Abgleich auf 12V, keine Verbesserung.
2. DRAMs raus und einzeln in meiner Referenz Maschine geprüft, alle OK. Eben noch den Z80 prüf getauscht, auch OK, Wurde nicht anders erwartet.
3. Dann haben wir es mal wieder mit einem einfachen 16 kanaligen Logik Analyzer versucht. Direkt am Z80 mit Klipp, D0…D7, A0…A3, /RD, /WR, /MREQ, /RSR (Reset als Trigger, steigende Flanke) So konnten wird einige Befehle im Startup des ROMs gegen ein ROM Listing prüfen. Prozessor und ROM wurde soweit als OK angesehen.
4. Fehler wurde ja von Anfang an im RAM vermutet, also wollten wir den LA auf das RAM um klemmen, was aber wegen unzuverlässiger Kontakte nicht wirklich funktionierte.
5. Also den guten alten Logik Prüfstift genommen, RAS, CAS, /WR zeigten Aktivität. A0…A3 am DRAM zeigte auch Aktivität, nicht aber A4 –> Aha
6. Der Muxer, Z51, 74LS157, Ausgang Pin7 war defekt. Da war ein ca. 9kOhm Pulldown-Widerstand dran gelötet, da hatte wohl schon jemand versucht das Problem zu beheben. Also dieses IC raus, supermoderne gedrehte IC-Fassung rein, neues IC rein.
Maschine eingeschaltet –> Nummer 1 lebt.
Fazit erster Abend: Einen TRS-80 ins Leben zurück geholt.
Soweit Klaus sein Bericht. Herzlichen Dank für die gute Arbeit.
Langsam schauts so aus, as wird das Computeum ein bayerisches …äh… Nationalprojekt mit kräftiger Unterstützung aus allen Landesteilen.
*1 – Also genaugenommen ist es ein TRS-80 Level 1 (ohne Zehnertastatur) aber mit Level 2 (Microsoft) BASIC.
*2 – Und nochwas ganz seltenem, aber das zeigen wir dann erst in der AUsstellung … also wenns überhaupt funktioniert.
*3 – Verbastelt sind die alle. Angefangen bei der fast schon standardmäßigen Modifikation für Kleinbuchstaben – ich hab noch nie einen TRS-80 Model 1 Level I gesehen ohne – aber auch vielem Anderen.