Heute ging es wieder weiter mit dem Fachwerk im Computeum. Als ich ankam war Josef schon, wie man sieht, kräftig am Arbeiten. Eigentlich stehen ja schon alle Wände, man könnte fast mit dem Beplanken beginnen. Wären wir nicht alles Perfektionisten.
So ist die Trennwand zwischen den Gängen für die frühen Microcomputer (ungefähr da wo Josef steht) und den PC vor den PC (links) ist, wie vieles im Raum, schief. Das Stört nicht so sehr, hat aber bei der Nische für die Dietz (Mitte) den unschönen Effekt dass die Wände deutlich auseinander laufen. Wir Menschen sind einfach viel zu gut im Abschätzen von Parallelen.
Da musste was passieren. Also hat der Josef aus der Not eine Tugend gemacht, indem er die Innenseite angeglichen hat. Ist nicht nur schöner, sondern hat auch den Vorteil die Wand deutlich zu stabilisieren. Zusammen mit der Querwand ist die vorher recht labbrige Wand fest wie eine Felswand … na ja, also ungefähr. Passt.
Also nicht so ganz, weil da war noch das andere Ende der Wand. Immer noch labbrig wie vorher. Und das ausgerechnet an einer Ecke wo auf keiner der beiden Seiten ein stabilisierendes Ausstellungsmöbel ist. Bei der zu erwartenden Agilität der Besucher, besonders solcher in der Blüte der Adoleszenz, seh ich schwarz für eine riss- und problemfreien Betrieb. Nur wie Stabilisieren?
Die Idee kam bei einem Blick auf die künftige Ausstellung. Am Ende der Wand, also dem Anfang des Abschnitts zum PC vor dem PC steht ja eines der Dreiecke, die einen Abschnitt einleiten. Die sind hohl, also warum nicht in diesem Hohlraum eine Versteifung der Wand verstecken. Ein Strebwerk mit Strebpfeiler und Strebbogen, ganz wie bei gotischen Kathedralen. Ist ja in der Architektur nicht anders als bei den Computern: Eine gute Lösung ist immer eine gute Lösung, egal wie alt sie ist. Eigentlich müsste man das sogar sichtbar machen und als Lehrstück für die Leute verwenden, die meinen, dass die neuesten Buzzwörter in der Computerei jede Erfahrung ersetzen könnten. Langer Rede kurzer Sinn, das Strebwerk hat die Stabilität der Mauer extrem gesteigert – und genau da wo die höchste Belastung zu erwarten ist.
Später ist dann noch der Hans dazugestoßen und wir haben uns den Fenstern gewidmet. Also zuerst mal dem Linken (von innen). Hier sollte ja nicht nur die Nische komplett verschlossen werden, sondern auch ein Raum für eine monatlich wechselnde, von außen sichtbare Ausstellung entstehen. Da war einiges an Maßarbeit nötig, zu dritt war das dann aber kein Problem. Also so lange nicht, wie der Akkuschrauber mitgemacht hat … und der hat uns dann die letzten 4 Schrauben verweigert. Mist. Das wars dann für Heute, weil von Hand schrauben, dass kann ja heute keiner mehr :))