Lagerräumung

Dietz 600 und Heathkit Analogcomputer auf dem Transportanhänger vor dem Computeum.
“Büro”-Dietz und Heathkit Analogcomputer

Na ja, nicht ganz, aber geräumt haben wir auf jeden Fall. Ziel war es, ein paar aus der Reihe fallende Objekte aus dem Lager zu holen, oder zumindest zu vermessen, so dass die Möblierung vorbereitet werden kann. Neben dem Dietz Terminal-Tisch waren das die IBM 5110 und vor allem die Schneider CPC Station#2.

Eigentlich hatten wir gedacht, dass davon einiges auf den Anhänger passen würde, aber nach kaum einer halben Stunde Kisten schieben wurde der Gabelstapler wieder abgestellt und wir mussten mit der ersten (gefährlich hecklastigen) Ladung Richtung Computeum. Auf dem Anhänger waren aber gerademal zwei Rechner: Unserer ‘Büro’-Dietz (*1) und der Heath Analogcomputer.

Dietz auf dem Anhänger aber schon ohne CPU und Verkleidung.
Die Dietz ohne Verkleidung und CPU.

Während das Einladen mit Stapler ja ganz einfach war, ging das Ausladen dann nur durch Zerlegen der Dietz. CPU und Speicher gingen ganz leicht, da jeweils auf Standardschienen montiert. Der kleine Rahmen mit der Plattenansteuerung ging auch problemlos raus. nur die Platte machte Schwierigkeiten, da sie nicht auf Schienen sitzt . bzw. genauer gesagt, nicht auf solchen, aus denen sie einfach entnommen werden kann, montiert war. Der Ausbau des separaten Netzteils der Platte machte dann auch noch ein paar Kilo weniger.

Gewichtmäßig war der Rest dann gerade so an der Grenze dessen, was wir noch zu zweit heben konnten. Aber auch nur Abwärts – also eher ein kontrollierter Fall in Zeitlupe :))

Unter der Abdeckung der Trunkey-Front der CPU verbirgt sich ein komplettes Frontpanel. Nur die Plastikschalter fehlen
Alles was man sich wünscht.

Während der Fahrt hat sich eine der beiden Schrauben der Frontblende der CPU verabschiedet, daher mussten wir diese vor Ausbau der CPU ganz entfernen, was einen interessanten Einblick bescherte: Darunter sitzt ein komplett bestücktes Frontpanel. Nur die Schalterkappen fehlen. Sprich die ‘Turnkey’ CPU war hardwaremäßig auch hier voll ausgestattet. Nur halt verborgen vor dem Anwender. Wobei, mindestens ein Vorbesitzer muss das gewusst/entdeckt haben. Anders sind die handgeschriebenen Bezeichnungen der einzelnen Schalter nicht zu erklären.

Heathkit ES-400 Analogcomputer mit Tektronix Zweikanal-Oszilloskop
Analogcomputeraufbau

Der Heathkit ES-400 (*2) war auch kein Leichtgewicht. Runterheben ging, aber tragen nicht. Also haben wir ihn erstmal aus seiner Kiste geschält. Die ist sehr knapp bemessen und wurde extra für den Rechner und zum Transport nach Deutschland gezimmert. Dann ging es einigermaßen. Weil so arg schwer ist er nicht, nur wirklich unhandlich. Um zu sehen wie er an seinem künftigen Platz aussieht haben wir ihn dann mal dort, auf seiner Transportkiste, platziert.  Mit dem (in der nächsten Lieferung enthaltenen) Tektronix Oszilloskop sah das so gut aus, dass beschlossen wurde, das für die Ausstellung so zu lassen und nur noch für eine bessere Verankerung zu sorgen.

8 Zoll Doppelfloppy 5114 für den 5110 Computer an ihrem küftigen Platz
IBM 5114 Doppelfloppy

Die nächste Fahrt dauerte dann länger. Hauptsächlich weil wir erstmal feststellen mussten welche Gitterbox in welchem (neuen) Gang gelandet ist, habe wir doch das letzte mal die Sachen schön erreichbar neu aufgestapelt.  Nach fast 3 Stunden war aber auch das geschafft und wir hatten die meisten Kisten lokalisiert, die neuen Standorte für die Datenbank erfasst und den gesuchten Inhalt erfolgreich herausgepult.  Na ja das meiste halt. Dietz Terminal-Tisch mit Terminals und Tellerminen sowie Schneider CPC Station #2 war weitgehend Problemlos. Von der IBM sind wir erstmal nur an die 5114 Floppy Station gekommen (der 5102 Drucker war einfach zu gut eingebaut, da haben wir nur nachgemessen), genauso die 5110 selbst.

Dietz Terminaltisch mit Terminal in der Nische vor der 'Labor'-Dietz
Dietz Terminal-Tisch testweise platziert

Die ersten Zwei waren besonders wichtig, da sie größer sind als das Standardmaß der Ausstellung von 65 cm pro Platz. Und prompt stellte sich auch heraus, dass wir beim Terminal-Tisch die falsche Tiefe verwendet haben. Jetzt ragt die Ecke gut 10 cm über die extra gebaute Wand hinaus. Hmpf.

Josef war dann auch noch so ganz und gar unüberzeugt, als ich vorgeschlagen habe die Wand nochmal abzureißen und entsprechend neu aufzubauen. Er hat ganz einfach “Nein.” (mit hörbarem Punkt) gesagt. Also wirds wohl eine gelbschwarze Warnmarkierung an der Ecke werden. Mist. Auf dem Bild ist noch die ‘Labor’-Dietz in der Nische zu sehen, sowie die ‘Büro’-Dietz (mit Rädern versehen und) wieder zusammengebaut ist, wird da getaucht.

Unterseite des zweiten Schranks der 'Labor'-Dietz.
Räder montiert an ‘Labor’-Rack#2

Nachdem inzwischen dann auch schon wieder 19 Uhr vorbei war (ich war seit 8 Uhr auf dem Weg) , haben wir die Räumerei eingestellt, aber wenigstens noch die beiden restlichen Dietz Racks (Bandlaufwerk der ‘Labor’ und die ‘Büro’) mit Rädern versehen. Extra geschmeidig laufen die jetzt!

Ach ja, ein Regal haben wir auch noch mitgebracht und in der künftigen Werkstatt aufgebaut. War auch dringend nötig um die Masse der Sachen die da auf dem Boden rumstehen in den Griff zu bekommen.

Aber das wars dann wirklich für den Tag.

 


*1 – Da wir jetzt zwei haben reicht die Nennung des Herstellers nicht mehr, es braucht Namen. Unsere Kleine heist jetzt Büro-Dietz, weil sie aus einem Büro stammt und dort für die üblichen Verwaltungsarbeiten eingesetzt wurde, die aus Göttingen ist jetzt die Labor-Dietz, da eben dafür eingesetzt und konfiguriert.
*2 –  Die wenigen überlebenden Geräte werden zwar meist als ES-400 bezeichnet, aber eigentlich hat der Rechner gar keinen eigenen Namen. ES-400 ist im Katalog (siehe den Heathkit Katalogausschnitt von 1956) nur die Bezeichnung für das Pultgehäuse. Im Katalog und anderen Dokumenten von Heath wurde er normalerweise als “Heath (Inexpensive) Analog Computer Kit” ausgezeichnet.