Heute wurden zum ersten Mal die Konturen der Ausstellung sichtbar. Vorher war aber noch Schleppen von Werkzeug und das auslegen des Bodens mit Schutzfolie angesagt. Schließlich soll der mit viel Liebe (und noch mehr Klebeband und Silikon) verlegte Teppich mit Dreck, Holzspänen, Gipsspuren und Farbe bekleckert werden.
Wie zu erwarten, zog sich das Auslegen etwas länger hin als geplant. Diese Folien sind auch zu fummelig. Um so erstaunlicher was sie aushalten. Jetzt ist auf jeden Fall schon mal der schöne Teppich vor Dreck geschützt. Ich würde das ja am liebsten beibehalten – oder Ersatzweise alle Besucher in Reinraumanzüge stecken (Bunny-Suit). Beides wurde aber entschieden abgelehnt :))
Nachdem der Teppich bedeckt, die Werkbänke aufgebaut und die Säge angeschlossen war, wurden die ersten Dachlatten zur Basiskonstruktion der Trennwände auf Maß geschnitten. War auch keine große Sache, bis wir auch das ‘Rondell’ mit der Technikentwicklung auslegen wollten. Die Wände da stehen im 30 Grad Winkel zueinander (Reguläres 12-Eck).
Die Kappsäge hatte zwar entsprechende Markierungen, aber das Teil war wie alle günstigen Modelle nicht mal als Schätzeisen zu gebrauchen. Was immer man damit schnitt, 30 (bzw. 15) Grad waren das nicht. Und iterieren ging auch nicht, da wir ja nichts hatten gegen das man das Ergebnis kalibrieren kann. Wie konstruiert man also einen 30 Grad winkel ohne Winkelmesser? Daraus wurde dann ein kleiner Wettbewerb Mathematik gegen Praxis.
Josef versuchte mit Stift und Latten (als Ersatz für einen Zirkel) einen entsprechenden 30 bzw. 150 Grad Winkel geometrisch zu konstruieren. Schön wie in der Schule gelernt und ingenieurmäßig mit dem gegebenen Material umsetzen.
Ich hab mir das Problem mit der Säge nochmal angeschaut und mir überlegt wie man mit dem Fehler so umgehen kann, dass er keine Rolle spielt. Letztendlich ist es ja egal, ob man einen der Arme mit einer 16 Grad Gehrung schneidet und den anderen mit 14, der resultierende Winkel sind immer die gleichen 30 grad. Die Fehler heben sich gegenseitig auf. Nach etwas probieren hat das dann auch geklappt.
Lustig war jetzt auch, dass wir beide fast auf die Sekunde gleichzeitig fertig waren. Und die Ergebnisse haben auch noch (nach Augenmaß) übereingestimmt. Perfekt. Es gibt nichts besseres, als wenn mit zwei komplett verschiedenen Ansätzen das gleiche Ergebnis kommt.
Damit war es dann auch kein Problem mehr die Rundung für die Hardwareecke festzulegen. Nach dem Erfolg haben wir dann auch besser Schluss gemacht, weil besser kann es nicht werden.