Hans und ich telefonieren und machen einen Termin aus, um zusammen neue Schilder fürs Computeum zu erstellen. Wieder mal stellt er mich auf die Folter, indem er sagt, dass er was für mich etwas Besonderes mitnehmen würde.
Bei seiner Ankunft sah ich in seinem Auto einen Karton von NeXT! Grins.
Für mich als Computer Nerd ist es ein Traum, einen NeXTcube in den eigenen vier Wänden haben zu dürfen. Allein vom Originalkarton geht schon eine gewisse Mystik aus und wird von mir ehrfurchtsvoll geöffnet.
Sogar der Styropordeckel im Karton trägt das NeXT Logo – schon sehr schön.
Der Inhalt ist komplett, mit allen Handbüchern – es ist sogar eine zweite Tastatur vorhanden. Alles, sogar die Tastaturstecker tragen das Logo, dessen Entwurf seinerzeit 100.000 US$ gekostet hat.
Die einzelnen Komponenten sind ohne Probleme schnell zusammengesteckt und der Cube kann über den Power-Knopf an der Tastatur eingeschaltet werden. Endlich mal ein Gerät, das sofort nach dem Einschalten funktioniert. Es begrüßt das Login-Fenster der Betriebssystems – so, wie es sein soll. Tja, nur funktionieren die Anmeldung nicht ohne Passwort und auch der Standard Benutzer, wie er im Handbuch und auch im Internet beschrieben ist, funktioniert nicht. Okay, dann wird eben im Internet recherchiert.
Man kann den Startvorgang unterbrechen und das System im Single-User-Mode starten und dann ein neues Passwort setzen. Leider war auch dieser Versuch erfolglos, denn auch diese Einstellungen sind mit einem Super-User-Passwort geschützt. Mist. Ich komme nicht in das System.
Da das Passwort, mit einer Batterie gepuffert, in einem RAM abgelegt wird, entferne ich diese kurzerhand vom Motherboard und schließe die Kontakte kurz, damit auch die restliche Ladung abfließen kann.
Nach einer Stunde Wartezeit starte ich den NeXTcube erneut und es wird immer noch das Passwort verlangt!
Es musste sich in irgendwelchen Kondensatoren noch eine Restspannung verbleiben sein, die ausgereicht hat, das Passwort zu behalten.
Ein letzter Versuch – ich baue das Motherboard aus und lege es über Nacht ohne Batterie auf Alufolie, um auch die Restspannung von jedem einzelnen Kondensator zu entfernen. Am nächsten Tag starte ich den Rechner neu, um in den Single-User-Mode zu gelangen und voila – es hat funktioniert!
In diesem Modus lässt sich nun ein Passwort für den Default-User setzen.
Nach dem nächsten Neustart ist es jetzt möglich, sich am System anzumelden und es zu durchforsten.
