… nein, nicht fürs Computeum, lange nicht, aber für den TRS-80. Heute vor genau 42 (!) Jahren, am 3. August 1977 began offiziell der Verkauf in den Radio Shack Läden. Und so ein TRS-80 Model 1 Level 1 wurde in den letzten Monaten von den Leuten im FabLab Nürnberg für das Computeum wieder auf Vordermann gebracht. Genaugenommen sogar derer zwei.
Im Blog gab es schon vor einiger Zeit den ersten Teil zur Restaurierung in dem Vom wiederauferstehen des ersten bereichtet wurde, hier jetzt die Fortsetzung.
Die Meldung aus Nürnberg war im Kern erstmal gewohnt knapp und auf den Punkt:
Aktueller Stand: TRS-80 Nummer 2 OK Exp-Unit Nummer 1 OK Bildschirm Nummer 1 OK Floppy Laufwerk Netzteil OK, Floppy Status fraglich Ein System bootet von Floppy Laufwerk von Klaus K. NewDos, oder es kann von einem Gotek Laufwerk booten.
Auf dem Weg dahin gab es aber wohl einiges an ‘Details’ zu berichtigen. Nachdem Klaus Kämpf allein versucht hatte weiterzukommen gab es Anfang Juli im FabLab eine TRS-80 Session, bei der der zweite TRS-80 angegangen wurde. [Einschub: Es mag wundern, dass wir gleich zwei haben (wir haben noch zwei mehr) und dass gleich beide für das Computeum hergerichtet werden, aber ein Ersatzgerät für die Ausstellung haben ist immer gut – sicher ist sicher] Der machte erstmal keinen Mucks, bzw. kein Bild, aber nach Austausch eines defekten 74C00 gab es wenigstens ein bescheidenes Bild. Also wurde noch ein 2102 RAM Chip ausgelötet, dann sah das Bild etwas unchatoischer aus. Aber es blieben viele Fragen offen.
Zwei Wochen drauf hatte Klaus Loy dann wieder Zeit sich darum zu kümmern und konnte die Situation wesentlich verbessern. Leider temporär auf Kosten des LowerCase Umbaus, welcher aus Analysegründen weichen musste. Der ist eh ein ‘Lieblingskind’ von Klaus – ein Gemurkse so wie der ganze Tastaturanschluss des TRS-80 überhaupt.
O-Ton Klaus Loy: “Aber ich werde es wieder einbauen. Dieses verdammte Tastatur Flachkabel musste ich während der Reparatur mehrfach nachbessern, Brücken mit Litze drüber ziehen. Der Klaus Kämpf hat mir ja verboten diese Mistleitung durch was gescheites zu ersetzen”. Das es durchaus schöner geht und die Originalität (eigentlich) nicht verletzt hat er bei seinem eigenen TRS-80 gezeigt.
An der Stelle beißen sich die Ansprüche von musealer Originalität – auch und gerade von nachträglichem Murks – und dem technischen Wunsch nach guter Funktion (was beim TRS-80 eh eher Wunschdenken ist).
Der Bildschirm hatte auch noch eine harten Erdschluss, d.h. Phase oder Null liegt auf Chassis, bzw. GND. Der Monitor hat im Fablab drei mal den FI geworfen. Für die weitere Analyse wurde er dann kurzerhand über einen Trenntrafo betrieben – es zahlt sich einfach aus wenn man, so wie im FabLab Nürnberg, das richtige Werkzeug für sicheres Arbeiten zur Hand hat. Ohne Trenntrafo können solche Fehler Lebensgefährlich sein.
TRS-80 Nummer2 hat es damit im Prinzip getan, aber es gibt immer noch ein Problem im Bildspeicher ASCII 00h wird zu 40h, also als ‘@’ dargestellt,. Auch der Wiedereinbau der Kleinschreibung, der ja zur Fehlersuche ausgebaut wurde bracht keine Besserung. Die Probleme mit Bit 6 ergeben eine “Spiegelung” der Zeichen. Aber zumindest geht nun die Kleinschreibung wieder. D.h. ASCII 0x00 … 0x3f wird auf 0x40 … 0x7f hoch gespiegelt. Ähnliches mit den Grafikzeichen.
Beim zusammenbauen ist dann wieder eine der Litzen der Tastatur gebrochen. Man konnte Klaus’ seufzen bis München hören.
Es geht kräftig also voran mit diesem Ausstellungsstück.
Danke Klaus&Klaus vom FabLab Nürnberg.