Nachdem Josef, wie berichtet, das Four Phase Frontpanel wieder zum Blinken gebracht hat, musste es auch gleich ins Schaufenster. Hübsch, gell? Aber halt immer noch nackert …
Also nicht, dass Technik ohne Hüllen nicht auch schön ist, ganz im Gegenteil, aber so mit Scheibe drüber wärs auch schick. Nachdem Josef auch noch ein recht gut aufgelöstes Photo der Scheibe aufgetrieben hat, hab ich mich mal daran gemacht diese zu rekonstruieren.
Das Original ist wohl als Siebdruck entstanden. Im ersten Gang die goldene Schrift, dann der braune Hintergrund und darüber noch ein transparentes Rot für die Lampen. Jeweils spiegelverkehrt auf der Rückseite. Hat sicher gut ausgeschaut.
Ich hatte kurz daran gedacht es genauso zu machen. Ist heute nicht mehr besonders tragisch, da man Siebe auch per Laser sehr schnell und exakt erzeugen kann. Laserschneider hab ich selber und in der WerkBox3 in München hat es alles, was man zum Siebdruck braucht (und die Stephanie Schmitz hat auch viel mehr Ahnung davon as ich :)).
Noch einfacher ist es heute aber per UV-Direktdruck. Und wenn mans dann spiegelverkehrt macht, passts genauso hinters ‘Glas’ wie beim Siebdruck. Eine Firma war schnell und gleich um die Ecke gefunden, aber die Druckvorlage war dann doch nicht ganz so einfach.
Wir hatten zwar ein recht gutes Bild auftreiben können (Josef hat rumgefragt), aber beim genauer Hinsehen zeigte sich, dass die Aufnahme leicht verdreht und perspektivisch verzogen war. Nicht viel, nur 0,22 grad und ca. 0,3% am unteren Ende, aber wenn man es mal gesehen hat, konnte man es nicht mehr vergessen. ich zumindest nicht. Was folgte waren etwas über 2 Stunden Feinkorrektur mit GIMP. Jemand mit Übung wär sicher schneller, aber ich bin halt Elektriker, nicht Grafiker.
Richtig schwierig wurde es dann beim freistellen der Zahlen über den Lampen. Nicht nur, dass die Vorlage recht verwaschen ist, es zeigte sich, dass auch das Original eher Handgemacht war. Die Ausrichtung der ‘Löcher’ für das Licht der Lampen und deren Beschriftung schwankt von Bit zu Bit. Klar, ich hätt das ganze jetzt korrigieren können und besser als das Original machen, aber das wär ja öde. Entsprechend wurde dann nochmal ein ganzer Nachmittag drangehängt, das so schön wie möglich freizustellen.
Unwissender Bastler der ich bin, hätte ich mal besser den Drucker gefragt: Die Farben sind nämlich von Haus aus leicht durchscheinend und können sogar entsprechend reguliert werden. MIST. Gelernt hab ich das erst nach einem sehr hilfreichen Mailverkehr mit Herrn Sigel von der Craft Printing . Als dieser erwähnte dass er nochmal eine Schicht Weiß hinten drauf macht, damit es Lichtdicht wird.
Ich hätte mir wohl das ganze Gefummel mit dem Freistellen sparen können und bloß ne einfache Maske für diese letzte Schicht machen müssen. Egal, wird unter Lehrgeld abgebucht.
Auf jeden Fall ist es jetzt in Arbeit und bis Ende der Woche sollte die Platte bald abholbar sein – dann sehen wir weiter. Auch obs eine gute Idee war die Kratzer drinnen zu lassen oder ob man doch besser auf ‘wie neu’ hätte arbeiten sollen.
Ich bin ja sowas von gespannt.