Es ist ein Kampf – der PET gegen meine Geduld. Durch die teilweise langen Wartezeiten auf Ersatzbauteile findet man Zeit zwischen den Reparaturen, sich Gedanken über nächste Tests zu machen. So konnte ich feststellen, dass mit dem originalen VIA der PET zwar bis zum Basic startet, das aber recht unzuverlässig. Und mit Vossis Testprogramm spuckt der PET nur Mist aus und scheint auch auf Berührungen des Boards zu reagieren. Mit dem ersten Ersatz-VIA läuft Vossis Testprogramm nur, wenn der IRQ-Pin weggebogen wird, dann aber sehr stabil. Jedoch sind beide VIAs defekt und unbrauchbar. Eine neue Lieferung an Bauteilen ist unterwegs – ich habe nicht nur einen neuen VIA bestellt, sonder auch noch einige 4116 und 2114 RAM und die IEEE Bustreiber MC3446.
Der original MOS VIA Chip zeigt beim Testlauf nur Fehler an. Mit dem originalen Kernal startet der PET manchmal und manchmal nicht, bleibt aber spätestens nach fünfmaligem Blinken des Cursors hängen .
Der erste Ersatz VIA Chip funktioniert zwar soweit im Testlauf, zieht aber IRQ auf Masse und ist somit mit dem normalen Kernal nicht brauchbar. Mit dem Logic Analyzer ist feststellbar, dass der PET praktisch immer in der Interrupt Service Routine läuft.
Erst der dritte VIA Chip funktioniert im Testlauf und zeigt mit den neuen Bus-Treibern für die IEEE-Schnittstelle endlich auch ein OK an. Auch der erste Test mit dem Kernal verläuft nun endlich positiv und der Cursor nach dem “READY” blink mehr als nur brav und ohne Absturz. Das ist schon mal ein Etappensieg.
Für die Tastatur habe ich Graphit-Leitpaste bestellt, um damit die Gummistößel wieder leitfähig zu machen. Die Tastatur wird dazu wieder mal aufgeschraubt, alle Kontaktflächen mit Isopropylalkohol gereinigt und die Leitpaste auf alle Stößel aufgetragen.
Alles Tasten funktionieren wieder und der PET ist schnell zusammengebaut und bereit für sein neues Leben im Computeum. Das Gehäuse bleibt erstmal in diesem gebrauchten und rostigen Zustand. Die Basic-Erweiterung, die mit SYS45056 aufgerufen werden kann (siehe Aufkleber) funktioniert auch.
Einzig das RAM will ich noch überprüfen, da derzeit nur die Hälfte davon benutzt wird. Aber das sehe ich nun mehr als Kür.
Jetzt wäre es noch schön, ein SD2IEC “Laufwerk” zu haben, damit man vernünftige Software auf dem PET verwenden kann. Gell Hans 😉
Die Reparaturarbeiten für den PET2001-32N sind hiermit beendet.
Hier noch die Liste der defekten und getauchten Bauteile:
- 1x Elko 4700µF
- 1x Elko 470µF
- 3x Elko 47µF
- 1x PIA 6520
- 2x VIA 6522
- 2x statisches RAM 2114
- 6x dynamisches RAM 4116
- 2x 74LS244
- 2x MC3446
- 12x IC Sockel
- 1x Graphit-Leitpaste für Tastaturkontakte
- 1x Eurostecker