Angefangen hats mit was, was wohl mal ein Bedienfeld war: Ein Rahmen mit Schaltern und einer Platine mit unbekannten Chips, Glühlampen (!) und jeder Menge Spinnweben im Stil der frühen 70er – nein, nicht die Spinnweben, sondern die Platine. Obwohl, die Spinnweben waren auch nicht wirklich neu 🙂
Das Teil ist 2014 auf dem Flohmarkt vom VCFe übrig geblieben, und irgendwie hab ich es nicht übers Herz gebracht es wegzuwerfen. Also landete es ‘erstmal’ unterm Basteltisch.
Nicht ganz ein Jahr später, im Februar 2015 hatte ich mal auf unserem damaligen Google+ Account in die Runde gefragt; leider keine brauchbare Antwort, obwohl es auch von anderen weiterverbreitet wurde (z.B. 6502.org). Also ‘erstmal’ wieder unter den Tisch.
Dieses ‘Erstmal’ dehnte sich auf gut 2 Jahre in denen mir das Teil immer wieder mal in die Hände fiel, ich aber einfach keine Zuordnung finden konnte. Anfang Januar hab ich dann mal auf Retrocomputing bei Stackexchange nachgefragt und wer sagts – keine 3 Tage später gab es eine Antwort:
Es ist das Bedienfeld eines Four Phase System IV/70 von 1971.
Four Phase Systems war einer der ersten Hersteller von Minicomputern für den Büroeinsatz. Vergleichbar mit Dietz oder Nixdorf in Deutschland. Ähnlich wie Nixdorf war das Firmenpaket mit BASIC das Kerngeschäft. Die Idee, die Technik alleine auch extern zu verkaufen, stand nicht auf ‘Roadmap’. Und das, obwohl der beim IV/90 verwendete AL1 Chip einer der Anwärter auf den Titel “Erster Microprozessor” ist.
Mit dem Firmennamen war es dann natürlich auch leicht, ein Bild der fehlenden Frontplatte zu finden:
Egal. Ich war auf jeden Fall kräftig blamiert, wusste ich doch genau was Four Phase war, nur das Logo mit 3 Linien auf Chip und Platine hab ich irgendwie 10 Jahre lang nicht geschafft, mit dem Namen zu verbinden.
Josef hat auch kräftig geschmunzelt … und sich daran gemacht mal die Platine zu dekodieren. Aber das ist eine andere Geschichte.