Schaufenster: Floppy anstelle Filmrolle

Im Schaufenster ist eine Sony Mavica FD91 auf einem Stativ sowie eine FD91 ohne zu sehen. Ausserdem steht hinter der FD5 deren Originalschachtel.
Sony Mavica FD5 und FD91 im Schaufenster

Seit Gestern gibts im Schaufenster – zwei frühe Digitalkameras: Eine Sony Mavica FD5 von 1997 und FD91 von 1998. Beide mit eingebautem Floppy-Laufwerk.

Die FD5 (Rechts, vor der original Verpackung)  hatte gerade mal VGA-Auflösung und konnte ein gutes dutzend Bilder auf der 1.44er Floppy speichern. Die FD91 (Links auf Stativ) hatte dann nicht nur einen optischen Zoom und 1024×768 Pixel, sondern  konnte sogar 20-30 Sekunden Video aufnehmen, dann aber nur mit 320×200 Pixel.  Das Display konnte herausgeklappt werden, was die FD91 wohl zur ersten Kamera mit Selfie Modus macht.

Dank der Floppy brauchte man keine Adapter, Kabel oder was auch immer – es waren ganz normale 3,5 Zoll Floppies und die Dateien waren im Standard JPEG Format. Einfach in den PC schieben und kopieren.

Facit 4070 Lochstreifenstanzer

Facit 4070 aus der Werbung

Wir wollen ja etwas mehr Interaktivität ins Computeum bringen und auch alles, was Lärm und Action macht, erzeugt besonderes Interesse.
Hier handelt es sich mal nicht um einen Computer, sondern um ein Peripheriegerät – einen Facit 4070 Lochstreifenstanzer.

Lochstreifen sind ein relativ altes Speichermedium und wurden bereits im 18.Jahrhundert an Webstühlen verwendet. Beim Facit 4070 handelt es sich um ein relativ kompaktes Gerät, das bis zu 70 Zeichen pro Sekunde stanzen kann.

Fazit 4070 Lochstreifenstanzer
Fazit 4070 Lochstreifenstanzer

Der Zustand ist, wie meistens, sehr bescheiden. Im Inneren ist wieder jede Menge Schmutz, Getreidekörner und Mäusekot. Und das Gerät macht nach dem Einschalten wie immer: nichts!

Es beginnt die übliche Vorgehensweise: Erstmal soweit zerlegen, bis man an die zu untersuchenden Komponenten kommt. Die Sicherungen sind in Ordnung. Weiter geht’s zu einem Schalter, der Phase und Nullleiter trennt. Dieser macht bereits Probleme und rastet nicht mehr ein. Der Schalter lässt sich ohne großen Aufwand zerlegen und reinigen. Die Kontakte werden in diesem Arbeitsgang von ihrer Oxidschicht befreit.

Defekte in der Spannungsversorgung

Beim Durchmessen der Gleichrichter-Dioden stelle ich fest, dass zwei davon defekt sind. Hierbei handelt es sich um 30A Einpress-Dioden, die erst wieder bestellt werden müssen. Zu alledem sind es zwei unterschiedliche Typen: Anode-> Kathode und Kathode->Anode. Sechs Dioden vom gleichen Typ sind in Reihe von den Spulen nach den einzelnen Freilauf-Dioden Richtung 24V geschaltet . Eine davon ist defekt. Wozu sechs in Reihe? Ich weiß es nicht. Vielleicht kann mir das irgendwer erklären…
Nach ein paar Tagen wurden die Dioden geliefert und neu verpresst und eingelötet.
Die zwei großen Puffer-Kondensatoren mit jeweils 10.000µF sind auch defekt und ihre Kapazität ist weit vom angegebenen Wert entfernt und werden somit durch neue Kondensatoren ersetzt.

Leider ist mir der Fehler unterlaufen, dass ich die Komponenten nicht systematisch überprüft habe, denn die Sekundärseite des Trafos ist auch defekt. Ein passender Ersatz-Trafo ist leider nicht aufzutreiben und neu wickeln kann ich nicht. Mist.
Ich entschließe mich dazu, anstatt des Trafos ein 24V Schaltnetzteil einzubauen. Von der Größe her müsste dieses genau in die Aussparung des Trafos passen. Die Reparatur des Gleichrichters war somit unnötig.

Ein Testlauf mit dem Labornetzteil entlockt dem Gerät erste Lebenszeichen: wenigstens die Lämpchen für ON und ERROR leuchten und das Stanzen von Feed-Löchern und den Daten-Löchern funktioniert schon mal, wenn man die entsprechenden Tasten betätigt.

Dioden-Transistor-Logik

Jetzt geht es zur Ansteuerung des Stanzers über dessen parallele Schnittstelle:
An der kleinen Platine ist ein Beinchen eines BCY 57 Transistors abgerissen. Diesen kann ich schon mal durch einen geeigneten NPN Transistor ersetzen. Alle anderen Transistoren und Dioden funktionieren.
Zur Ansteuerung über den PC verwende ich einen Arduino Nano. Direkt kann dieser aber nicht das Interface des Stanzers betreiben, denn wir haben die ältere Version mit DTL (Dioden Transistor Logik) und nicht TTL. So verwende ich zwei ULN2803 Treiber, die ich vorrätig habe. Nach einigem Verdrahtungsaufwand auf dem Steckbrett und ein wenig Programmierung kann ich die ersten Zeichen stanzen. Es stellt sich jedoch heraus, dass das 7. Bit nicht gestanzt wird. Die Stanz-Einheit funktioniert jedoch auf allen 8 Bits, auch die Leistungselektronik dafür.

Interface mit Arduino Nano

Da nur eine der acht identischen Schaltungs-Gruppen defekt ist, sende ich abwechselnd auf alle Ports 0xFF und 0x00 in die Schaltung und vergleiche, wo ein Unterschied an den Bauteilen festzustellen ist. Dieses Vorgehen erscheint mir effektiver, als Bauteile auszulöten und anschließend zu messen. Schnell komme ich so an einen Styroflex-Kondensator, der defekt ist und eine Kurzschluss hat. Dieser wird durch einen passenden Kondensator ersetzt und schon funktioniert der Lochstreifenstanzer wieder einwandfrei.

Nach ca. 14 Tagen wurde das 24V Schaltnetzteil geliefert und über eine Zwischenplatte in die Aussparung des Trafos gebaut. Das Netzteil ist ausreichend groß dimensioniert und versorgt den Lochstreifenstanzer ausreichend mit Strom. Zusätzlich wird das Netzteil vom eingebauten Lüfter belüftet – passt also.

Jetzt müssen wir noch eine kleine Platine designen, die den Arduino und die Treiber aufnimmt und schon können wir den Stanzer im Computeum einsetzen.

Lochstreifen

Na, wer kann den Lochstreifen dekodieren und schreibt uns die Antwort in den Kommentaren?

 

Was? Schon reserviert? Mist!

Letzten Mittwoch hat uns unser Berliner Freund Rainer Siebert auf eine Kleinanzeige mit einer Facit Buchungsmaschine in Osterhofen hingewiesen, also gleich um die Ecke von Vilshofen aus. Jo, Internet ist halt wirklich weitreichend :))

Also gleich an Josef weitergeleitet, dass er mal Kontakt aufnimmt. Am Abend kommt dann die Nachricht, dass das schon reserviert sei. Garniert mit einem weinenden Smiley. Mist.

„Was? Schon reserviert? Mist!“ weiterlesen

VCFe in Hünfeld und wir sind auch dabei!

Stand mit einem kleinen Linux Notbook, einem Loewe MultiTel und einem VT320 auf einem Tisch, dahinter eine Stellwand mit einem Plakat das das Computeum zeigt.
Unser Stand

Dieses Wochenende gibts in Hünfeld ein erstes Vintage Computer Festival und das Computeum ist mit einem eigenen Stand vertreten. Gezeigt wird natürlich Josefs neueste Btx-Bastelei. Funktioniert auch prächtig … also meistens. Eigentlich sollte auch noch ein VT320 funktionieren, aber das muckt rum. Schaumamal, ich hab ja Zeit zum Basteln.

Am erstaunlichsten bisher, wie viele Leute Btx gar nicht mehr kennen. Da werden wir auch in Zukunft mehr gegen tun müssen.

Wer sonst noch Zeit hat, einfach mal vorbeikommen (Eintritt kostenlos) und Hallo sagen. Hünfeld ist auch nur knapp außerhalb Bayerns, man braucht nicht mal einen Reisepass :))

BTX, das Internet vor dem Internet

Loewe MultiTel-D

Vor einigen Monaten bekam ein technisch sehr begeisterter junger Mann eine exklusive Führung durchs Computeum – ja, sowas gibt es noch! Junge Menschen, die sich für alte Technik begeistern. Da er ein Freund von alter Röhrentechnik ist, hat es ihm unser Heathkit Analogrechner besonders angetan und er will sich demnächst darum kümmern und ihn in Gang setzen. Super!

Auf jeden Fall hat er sein Versprechen gehalten und uns schon mal einen kleinen TV/Monitor und ein BTX Terminal zukommen lassen. „BTX, das Internet vor dem Internet“ weiterlesen

Das Kangaroo hüpft wieder

Drei Kinder stehen vor zwei der Sielautomaten im Computeum. Im Vordergrund dieht man Homecomputer die auch zum Spielen einladen.
Besucher in der Daddelecke

Im Computeum befinden sich neben unserer Ausstellung zur PC-Geschichte auch Computer und Konsolen zum Spielen. Tetris, Mario, Pacman, etc. Aber auch drei echte große  Spielautomaten aus den 80ern sind vorhanden, die gerne von unseren jungen Besuchern (allen Alters) genutzt werden.

Leider zeigt einer dieser Automaten, der Kangaroo ganz links, einen Defekt und steht daher stromlos links in der Ecke. Es ist also an der Zeit dem mal auf den elektrischen Zahn zu fühlen. „Das Kangaroo hüpft wieder“ weiterlesen

Genuß- und Raritätenmarkt

Um der Donaugasse mehr Leben einzuhauchen, veranstaltet die Stadt Vilshofen bzw. der Gewerbeverein ProVilshofen diverse Veranstaltungen im Laufe des Jahres. Am 3. Mai war wieder einmal der  “Genuß- und Raritätenmarkt“, der die Donaugasse beleben und zahlreiche Gäste anziehen soll. Auch das Computeum hat sich angeschlossen und wir standen am Samstag dann bereits um 9 Uhr bereit, um dem erwarteten Besucheransturm “unsere Raritäten” zu zeigen – natürlich bei freiem Einritt.

Hat aber nicht so geklappt wie erwartet…

„Genuß- und Raritätenmarkt“ weiterlesen